Kann man mit Brustimplantaten eine Mammographie durchführen?

Kann man mit Brustimplantaten eine Mammographie durchführen?

Die Mammographie ist eine wichtige Form der Früherkennung von Brustkrebs. Worauf man dabei achten sollte, wenn man Brustimplantate hat.

Herr Doktor Tausch, wer sollte sich einer Mammographie unterziehen?
Die Mammographie ist eine gute Methode, um Flächenuntersuchungen, das sogenannte Screening, zu machen. Das klassische Screening erzielt bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren die besten Ergebnisse, weil da das Brustgewebe am besten untersuchbar ist, da es nicht mehr so fest ist. Mit der Mammographie kann man am besten Vorstufen oder Frühformen von Krebs als feine Kalkablagerungen erkennen.

Wie häufig soll sie gemacht werden?
Man sollte alle zwei Jahre eine Screening-Mammographie machen.

Ist eine Mammographie trotz Brustimplantaten möglich?
Ja, da gibt es eigene Untersuchungstechniken, bei denen das Implantat weggedrückt werden kann. Aber mit Implantaten lassen sich nicht alle Abschnitte gleich gut untersuchen.

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Lassen sich bösartige Veränderungen trotz der Implantate erkennen?
Damit man alle Brustabschnitte gleich gut beurteilen kann, kann man zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchführen. Die MRT erstellt mit starken Magnetfeldern im Radiofrequenzbereich ein Schnittbild des Körpers. Auch die Veränderungen des Implantats selbst kann man mit der MRT besser erkennen. 

Können Brustimplantate bei der Mammographie beschädigt werden?
Nein, wenn das Implantat intakt ist, kann nichts passieren. Man macht bei Implantaten auch immer einen Ultraschall oder eine MRT dazu, wo man den Zustand der Implantate auch sehen kann. Für Implantat-Trägerinnen ist die MRT-Untersuchung häufig angenehmer und auch aussagekräftiger. Da kann man, bis auf die ersten Vorstufen, wirklich alles sehen. 

Die Früherkennung von Brustkrebs ist sehr wichtig, da ein früh erkannter Tumor höhere Heilungschancen hat. Wie wichtig sind Events wie der Pink-Ribbon-Charity-Walk, um die Bevölkerung bezüglich Prävention zu sensibilisieren?
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen – und es kann jede treffen. Sich dessen bewusst zu sein, soll keine Angst machen, aber man soll wissen, dass es nicht nur die betrifft, die schon eine Person in der Verwandtschaft haben, die Brustkrebs hat. Diese Awareness ist der erste Punkt. Dazu kommt, was ich zum Beispiel auch beim Pink-Ribbon-Charity-Walk erlebe, die Solidarität mit denen, die erkrankt sind. Und das finde ich eine tolle Sache. 

Denken Sie, dass Pink Ribbon Schweiz einen Beitrag dazu geleistet hat, dass heute Brustkrebs bei uns kein Tabuthema mehr ist?
Ja absolut. Krebs an und für sich war früher ein Tabuthema. Das galt für Brustkrebs noch mehr, da es ein Intim-Organ betrifft. Viele Patientinnen haben niemandem gesagt, dass sie Brustkrebs haben. Es ist gut, dass heute darüber geredet wird. Und wir sehen auch immer viele unserer Patientinnen, die beim Pink-Ribbon-Charity-Walk mitlaufen und richtig aufgehen, weil sie spüren, dass sie nicht allein sind.

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